Die Aufstellung eines Denkmals des berühmten Theologen, Gelehrten und Philosophen Albertus Magnus in Köln, war bereits 1928/29 Bestandteil bei den Planungen für einen Neubau der Universität am heutigen Standort. Durch die Vermittlung des Kölner Stadtverordneten und Kunstmäzen Josef Haubrich erhielt der Bildhauer Gerhard Marcks (1889–1981) von der Stadt Köln den Auftrag, dem Gelehrten Albertus Magnus in der Stadt, in der er die längste Zeit seines Lebens wirkte, ein Denkmal zu setzen. Die Errichtung erfolgte 1956.
Den Kölnern gilt Albertus Magnus, dessen berühmtester Schüler Thomas von Aquin (um 1225–1274) war, als einer der großen Bürger des Mittelalters und geistiger Vater der 1388 gegründeten Universität. Die fast drei Meter hohe Bronzeskulptur zeigt in seiner einfachen und verständlichen Bildsprache einen Gelehrten, einen Mann der Wissenschaft in zeitloser Haltung, in Harmonie von Körper und Geist. Abgüsse des Kölner Denkmals stehen vor der Universität in Bogotá in Kolumbien und vor der Universität in Houston/Texas. – Die Skulptur dient heute nicht nur als markanter Treffpunkt bei den Studierenden, sondern sie findet sich auch in literarischen Texten u. a. von Rolly Brings und Joachim Rönneper wieder. 1853 fand Albertus Magnus Aufnahme in das Deutsche Sagenbuch von Ludwig Bechstein.
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Gabriele Ewenz, Dr. phil., Literaturwissenschaftlerin, Leiterin des Heinrich-Böll-Archiv und des Literatur-in-Köln Archiv (LiK)