»Zu leicht kann man sich einbilden, Köln zu kennen«
Heinrich Böll, 1959
Wo steht Heinrich Bölls Geburtshaus? Warum gibt es in Köln den Heinzelmännchenbrunnen? Welche Spuren hat Johann Wolfgang von Goethe in der Domstadt hinterlassen und was hat Hilde Domin im Agnesviertel unternommen? Diese und andere Fragen beantwortet zukünftig die LiK.map, ein virtueller-interaktiver Stadtplan von Köln, der mit audiovisuellen und textuellen Inhalten sukzessive gefüllt wird: Wohnhäuser, Denkmäler, Texte von Autorinnen und Autoren über Kölner Orte werden in den Fokus gerückt und lebendig dargestellt. Die LiK.map berücksichtigt sowohl historische als auch zeitgenössische Landmarken der lokalen Literaturgeschichte.
Interessierte erhalten somit Anregungen für Spaziergänge und Entdeckungstouren durch den realen und virtuellen Stadtraum. Mit der Zeit entsteht ein spannender Blick auf das literarische Köln, eine Verortung von Literatur im urbanen Raum – eine Kartographie der Kölner Literatur.
Der direkte Zugang zu den literarischen Orten kann entweder direkt über die Marker in der Stadtkarte oder über die Kartenlegende am linken Seitenrand erfolgen. Weiterführende Informationen bieten Beiträge und Kurzbiographien über Kölner Autorinnen und Autoren, die ebenfalls über die Legende oder Menüleiste aufgerufen werden können. Die LiK.map schreibt sich fort und versteht sich als »work in progress«.
Neben der LiK.map stellt das Portal die beiden Archive vor und bietet weitere interessante und beachtenswerte Aspekte der Kölner Literatur.
Am 29. Dezember 1972 ehrte die Stadt Köln Heinrich Böll mit einem Empfang im Hansasaal des Historischen Rathauses. Anlass der Ehrung, die mit einem Eintrag Bölls ins Goldene Buch der Stadt einherging, war die Verleihung des Nobelpreises für Literatur, den der Preisträger wenige Tage zuvor am 10. Dezember in Stockholm überreicht bekam. Die Preisverleihung nahm…
Das Justizgebäude am Reichenspergerplatz wurde von 1907 bis 1911 im neubarocken Stil errichtet und war damals das größte Gerichtsgebäude in Preußen. Das neue, palastartige Gerichtsgebäude kostete 5,6 Millionen Mark und wurde am 7. Oktober 1911 seiner Bestimmung übergeben. Zur Zeit der Einweihung war das Gerichtsgebäude das größte in Deutschland mit 34 Sitzungssälen, 400 Geschäftszimmern, mit…
Die Poetica ist ein internationales Literaturfestival, das seit 2015 jährlich in Köln stattfindet. Es wird von der Universität zu Köln in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und kulturellen Einrichtungen der Stadt Köln veranstaltet und rückt im Besonderen die Lyrik als marginalisierte Gattung der Weltliteratur in den Blickpunkt. Ein Autor bzw. eine…
1896 eröffneten Viktor Böll (1870–1960) und sein Kolpingbruder Wilhelm Polls (1866–1950) am Wormser Platz 13 [heute Martin-Luther-Platz] in der Kölner Südstadt ihr »Atelier für kirchliche Kunst«. Eine Schreinerei, die für die zahlreichen Sakralbauten in und um Köln Beichtstühle, Orgelbrüstungen, Bänke und anderes kirchliches Mobiliar anfertigte – und dies dank ihres Erfolges mit bis zu sechzehn…
Die ersten Freistunden in der Schule habe ich hier verbracht, später auch die geschwänzten Stunden. Wir saßen auf den Lehnen der Parkbänke, die Füße auf der Sitzfläche und haben geredet. Es hätte nichts Schöneres geben können, das Gefühl einem Zwang entkommen zu sein gepaart mit einem Gespräch. Nachmittags war ich mit anderen als meinen Mitschülern…
Ein Gastbeitrag von Martin Oehlen »Ich habe in Köln wirklich an jeder Ecke Erinnerungen«, sagt Nava Ebrahimi im Gespräch. Sie habe »fast überall« in der Stadt gelebt. Ihre Aufzählung der Wohnadressen ist tatsächlich eindrucksvoll: in Chorweiler »in einem der Hochhäuser«, in Junkersdorf am Wiener Weg und im Univiertel »direkt an den Bahngleisen«. Als Nava Ebrahimi…
Über das Geburtshaus von Hilde Domin – und ihr Zuhause in Köln Ein Gastbeitrag von Andreas Rossmann Der Text auf der Tafel am Haus Riehler Straße 23 könnte knapper nicht sein: Kein Wort zu viel. Dabei gibt es mehr dazu zu sagen. Viel mehr. Zu viel, als dass es auf eine Tafel passen würde. Die…
Ein Gastbeitrag von Michael Bienert »Es war grauenhaft, wie wir hier gehaust haben – es wurde immer schlimmer. Es regnete nicht, es goss durch die Decke in den armseligen Küchenraum. Möbel, Herd und Matratzen wurden eines Morgens mit Gewalt fortgeholt usw. Die Eltern schlafen augenblicklich in einem Zimmer in der Nähe. Ich schlafe in der…
Ein Hotspot der mittelalterlichen Buchkunst in Köln war das Klarissenkloster St. Klara – und Loppa vom Spiegel war sein hellster Stern. Jedenfalls ist sie die prominenteste Buchkünstlerin des Skriptoriums, das im 14. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte. Das Klarissenkloster zählte um 1350 zu den elf Frauenklöstern der Stadt. Es befand sich auf dem Areal, das heute…
Neuenhöfer Allee Am 6. März 1942 wurden Annemarie Čech und Heinrich Böll im Rathaus der Stadt Köln standesamtlich getraut. Heinrich Böll war zu diesem Zeitpunkt noch in seiner Heimatstadt stationiert. Seine Verlegung an die französische Kanalküste erfolgte wenige Wochen später, am 7. Mai 1942. So erlebte Annemarie Böll allein die Zerstörung der ersten gemeinsamen Wohnung…
Wird geladen …
Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte aktualisiere die Seite und/oder versuche es erneut.