lik – Literatur in Köln

Die Schriftenreihe »lik« gewährt Einblick in die Schätze des Literatur-in-Köln-Archivs (LiK) und des Heinrich-Böll-Archivs der Kölner Stadtbibliothek. Die beiden einzigartigen Literaturarchive dokumentieren seit vielen Jahren das facettenreiche literarische Leben und bewahren das »literarische Gedächtnis« der Stadt Köln. Zahlreiche international bedeutende Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Jürgen Becker, Heinrich Böll, Rolf Dieter Brinkmann, Hilde Domin, Irmgard Keun und Dieter Wellershoff sind hier vertreten. Wir freuen uns, mit dem Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner einen engagierten Partner für das Erscheinen der Publikation an der Seite zu haben. Dr. Gabriele Ewenz, Leiterin der beiden Archive, betreut die Publikationsreihe, die über den Buchhandel erhältlich ist.

Ulla Hahn: »… wie die Steine am Rhein«. Über Geborgenheit, Heimat und Sprache

lik 06: Ulla Hahn: »…wie die Steine am Rhein«. – Über Geborgenheit, Heimat und Sprache

Die mehrfach ausgezeichnete Autorin und Dichterin Ulla Hahn hat sich sowohl in ihrem lyrischen Werk als auch in ihren Romanen intensiv mit dem Heimatbegriff auseinandergesetzt. In Anlehnung an Martin Heideggers Anschauung über »Die Sprache ist das Haus des Seins« entwickelt Hahn in ihrem neuen Text, den sie für den 6. Band der Schriftenreihe »lik« konzipiert und geschrieben hat, eine eigene Betrachtung des Gegenstandes.

Das Thema Heimat, das Hahn in ihrem Text essayistisch und literarisch zu fassen versucht, ist in heutiger Zeit höchst aktuell. Fragen nach heimatlicher Orientierung, nach regionaler Identität sowie die problematischen Vereinnahmungsversuche des Begriffes durch rechte Parteien und andere politische Gruppierungen, verlangen nach einer steten Standortbestimmung im gesamtgesellschaftlichen Umfeld. Einen wichtigen Beitrag in dieser tagesaktuellen Debatte bietet eine engagierte Literatur, die hier stellvertretend durch Ulla Hahn geboten wird.

Das Rheinland als Heimatort war und ist immer ein zentrales Motiv im Werk der Autorin. Über viele Jahre lebte Ulla Hahn in Köln, einer ihrer Sehnsuchtsorte, wie sie schreibt. Das Interview im zweiten Teil des Bandes thematisiert ihre Beziehung zur Rheinmetropole: Während ihres Studiums an der Kölner Universität nahm sie an den Vorgängen der Protestbewegungen im Umfeld der 1968er Jahre teil, die sie literarisch in Spiel der Zeit, dem 3. Teil ihrer Tetralogie verarbeitete. – Kontakte hatte Ulla Hahn später auch zu anderen renommierten Kölner Autor*innen wie Hans Bender, Heinrich Böll und vor allem zu Hilde Domin, die maßgeblich ihr lyrisches Schreiben beeinflusste.

lik 06 – Ulla Hahn: »…wie die Steine am Rhein«. Über Geborgenheit, Heimat und Sprache. Hrsg. von Stadtbibliothek Köln. Ausgewählt, zusammengestellt und bearbeitet von Gabriele Ewenz. Köln: Verlag der Buchhandlung Klaus Bittner 2021.
Preis: 16,80 Euro – ISBN 978-3-926397-52-2