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Das erste Paradies

Über das Geburtshaus von Hilde Domin – und ihr Zuhause in Köln

Riehler Straße 23 © Foto: Willy Horsch, CC BY 3.0

Die gebürtige Kölner Lyrikerin und Schriftstellerin Hilde Domin verbrachte in ihrer Geburtsstadt glückliche Kinder- und Jugendjahre, die ein tragendes Fundament für ihr Leben im Exil und die weiteren Stationen ihres Lebens bildeten: »Irgendwann war ich zuhause, und auch gut zuhause. Davon lebe ich das Leben lang. Das war in Köln, in der Riehler Straße 23. Dort haben meine Eltern mich mit dem Vertrauen versorgt, dem Urvertrauen, das unzerstörbar scheint und aus dem ich die Kraft des ›Dennoch‹ nehme.« – Andreas Rossmann, von 1986 bis 2017 Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), folgt in seinem Beitrag Domins Spuren in Köln.

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Irmgard Keuns Heimathafen – Eupener Straße 19

Historische Ansichtskarte, Köln-Braunsfeld, Eupenerstraße

»Es war grauenhaft, wie wir hier gehaust haben – es wurde immer schlimmer. Es regnete nicht, es goss durch die Decke in den armseligen Küchenraum. Möbel, Herd und Matratzen wurden eines Morgens mit Gewalt fortgeholt usw. Die Eltern schlafen augenblicklich in einem Zimmer in der Nähe. Ich schlafe in der Küche auf einem Notbett wie ein Fakir auf den nackten Sprungfedern, ohne Keile. Aber! Über Küche und Gartenzimmer ist eine Asphaltdecke gezogen worden und die Küche ist jetzt warm und trocken«, schrieb Irmgard Keun am 3. April 1946 aus ihrem kriegsbeschädigten Elternhaus in der Eupener Straße 19. Das Haus in Köln-Braunsfeld war Keuns Lebensmittelpunkt und Schreibort bis in die 1960er Jahre. Michael Bienert begab sich auf Spurensuche, hier geht es zu seinem Beitrag.

Ankündigung: Buchvorstellung am 10. Mai 2022, um 19 Uhr, in der Zentralbibliothek
Irmgard Keun: Man lebt von einem Tag zum andern. Briefe 1935 bis 1948. 
Informationen unter: Stadt Köln Veranstaltungen  
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Loppa vom Spiegel – Buchkünstlerin und Nonne

Loppa vom Spiegel, kniend hinter einem Franziskaner, mit dem Hinweis den Text geschrieben zu haben. Detail aus einer Graduale-Seite © Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud, Köln, Graphische Sammlung, Inv. M 23, Foto Stanislaw Rusch

Ein Hotspot der mittelalterlichen Buchkunst in Köln war das Klarissenkloster St. Klara, das um 1350 zu den elf Frauenklöstern der Stadt gehörte. Die Nonne Loppa vom Spiegel zählt zu den prominentesten Buchkünstlerinnen des Skriptoriums. Das Klarissenkloster befand sich auf dem Areal, das heute von den Straßen Zeughausstraße und Auf dem Berlich umfasst und von der Straße Am Römerturm durchschnitten wird. In seinem Beitrag folgt Martin Oehlen der Spur dieser außergewöhnlichen Frau.

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Rolf Persch – Der dichtende Dandy

Ein Gastbeitrag von Sabine Schiffner

Der Lyriker und Rezitator Rolf Persch gehörte zu den wenigen Autoren, die sich dem Literaturbetrieb konsequent verweigerten: Ein Sonderling, ein Außenseiter, der mit seiner Literatur eigene Wege beschritt. Seine Gedichte erschienen in wenigen Exemplaren im Handpressendruck oder als Abonnement-Gedichte, die er einem exklusiven Kreis zustellte und vortrug. – Perschs Schriftsteller-Kollegin Sabine Schiffner erinnert in ihrem Beitrag an diesen außergewöhnlichen Kölner Lyriker.

Rolf Persch © Foto Isabel Oestreich
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Die »Hans-Mayer-Gesellschaft«

Ein Gastbeitrag von Heinrich Bleicher

Die »Hans-Mayer-Gesellschaft« e.V. (HGM) pflegt das Andenken des Kölner Literaturwissenschaftlers Hans Mayer (1907-2001) und fördert auch im internationalen Rahmen das Studium seines Werkes und literatur-politischen Wirkens. Gegründet wurde sie 2018 in Berlin. In Köln, der Geburtsstadt Ihres Namensgebers, hat die »Hans-Mayer-Gesellschaft« ihren Sitz im Stadtteil Nippes, am Leipziger Platz gefunden. Heinrich Bleicher, Gründungsmitglied und Vorsitzender der HGM, stellt im nachfolgenden Beitrag Aufgaben und Ziele der Gesellschaft vor.

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Norbert Scheuers Lieblingsorte in Köln

Museum für Angewandte Kunst mit Minoritenkirche  © Foto Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0, 2008

Für Norbert Scheuer gehört der Innenhof des »Museum für Angewandt Kunst Köln« (MAKK) zu seinen Lieblingsorten in der Rheinmetropole. Das Museum befindet sich seit 1989 auf dem Areal des ehemaligen Minoritenklosters. Ursprünglich beherbergte der Gebäudekomplex das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum Ludwig. – Den kontemplativen Gedanken eines Kreuzgangs vermittelt heute noch der zentrale Innenhof, eine Ruheoase inmitten der Stadt, mit Begrünung und einer von Ewald Mataré gestalteten Brunnenanlage. Darüber hinaus gibt es für Norbert Scheuer noch einen weiteren Ort, der vor allem für seine Arbeit als Schriftsteller von Bedeutung ist. Martin Oehlen hat beim Autor nachgefragt. Lesen Sie hier seinen Beitrag.

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Alle Gefühle auf einmal: der Ebertplatz

Ebertplatz, Luftaufnahme vom 31.8.2011 © Foto: Willy Horsch CC BY 3.0
Ein Gastbeitrag von Melanie Raabe

Im Kölner Norden bildet der Ebertplatz einen der wichtigsten innerstädtischen Verkehrsknotenpunkte. Er verbindet den Hansaring mit dem letzten der insgesamt zehn Ringabschnitte, dem Theodor-Heuss-Ring. Die Platzanlage entstand am Ende des 19. Jahrhunderts nach den Entwürfen der Architekten und Stadtplaner Joseph Stübben (1845–1936) und Karl Henric (1842–1927). – Die heutige Bebauung stammt aus den 1970er Jahren. Betontristess, Drogenkriminalität und Gewalt prägen das Image des Ebertplatzes. Für die Kölner Autorin Melanie Raabe bietet der Platz jedoch auch noch eine andere Lesart. Hier geht es zu ihrem Beitrag.

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Heinrich-Böll-Preisträger 2021

José F. A. Oliver liest am 25.11.2021 in der Kölner Zentralbibliothek
José F. A. Oliver beim Hausacher LeseLenz © José Oliver

Unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich die Jury für den Lyriker und Essayisten José F. A. Oliver als neuen Träger des Heinrich-Böll-Preises entschieden. In der Begründung wurde vor allem Olivers Sprachmagie der Verse sowie seiner Prosa hervorgehoben. Oliver begreife Lyrik als »Seinsform und damit Literatur als grundlegend für die Existenz, weil sie es bei aller erzählerischer Stringenz ermöglicht, die poetische Vieldeutigkeit aufrecht zu erhalten und so das Nebeneinander von Sichtweisen bejaht«. Das aufklärerische Moment in seiner Literatur, die Auseinandersetzung mit Migration, mit Fragen der Integration, mit der Sprache als trennendem und verbindendem Element, stehe, so die Jury, unverkennbar in der Tradition des Denkens Heinrich Bölls.

Den nach dem Kölner Ehrenbürger und Nobelpreisträger Heinrich Böll benannten Preis verleiht die Stadt Köln seit 1985. Am Vorabend der offiziellen Preisverleihung spricht José F. A. Oliver mit Beate Tröger in der Kölner Zentralbibliothek – dort, wo auch das Heinrich-Böll-Archiv beheimatet ist.

José F. A. Oliver, andalusischer Herkunft, wurde in Hausach im Schwarzwald geboren und lebt dort als freier Schriftsteller. Er ist Verfasser von Gedichten, Kurzprosa und Essays zu kulturpolitischen Themen. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.

Beate Tröger studierte Germanistik, Anglistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Erlangen und Berlin. Sie lebt in Frankfurt/Main und arbeitet als Literaturkritikerin, Moderatorin und Jurorin.

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Buchsalon Ehrenfeld

Ein Gastbeitrag von Martin Sölle

Die kleine Buchhandlung in der Wahlenstraße 1 kann auf eine Tradition zurückschauen, die bis in die 1980er Jahre zurückgeht. Heute hat sich der Buchladen in Ehrenfeld als attraktive Stadtteilbuchhandlung mit einem feinen ausgewogenen Sortiment etabliert. Martin Sölle, der gemeinsam mit Claudia Haas die Buchhandlung führt, blickt zurück auf die Anfänge im Kollektiv und markiert in seinem Beitrag die verschiedenen Entwicklungsstadien seiner Buchhandlung.  

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Radtour zum Rhein oder der Weg zur Schriftstellerei

Welche Auswirkungen eine Fahrradtour entlang der Rodenkirchener Riviera für den beruflichen Werdegang von Petra Reategui hatte, beschreibt die Autorin in ihrem spannenden Beitrag. Und was am 6. Februar 1758 im heutigen Naturschutzgebiet Weißer Bogen geschah, bleibt auch nicht unbeantwortet. Hier erfahren sie mehr.


Ankündigung: Am 21. Oktober 2021, um 19 Uhr, liest Petra Reategui gemeinsam mit Dorothea Renckhoff in der Zentralbibliothek.
Informationen unter: https://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/freizeit-natur-sport/veranstaltungskalender/verfuehrung-verbrechen-vergangenheit