
An der Rückseite des Maternushauses in der Tunisstraße, liegt der oktogonale und auf Grund des hohen und damit lauten Verkehrsaufkommens der Nord-Süd-Fahrt fast fensterlose Maternussaal, ein Veranstaltungsort, welcher Platz für bis zu 500 Personen bietet. Auf der Spitze des Maternussaals befindet sich eine Kugel, die eine Wetterfahne des Kölner Metallbildhauers Paul Nagel (1925-2016) ziert. Dargestellt ist ein Ochse. Die Fahne verweist auf den italienischen Kirchenlehrer und Dominikaner Thomas von Aquin, der mehrere Jahre in Köln an der Seites seines Lehrers Albertus Magnus gelehrt hat. Wegen seiner Schweigsamkeit und seiner stattlichen Figur wurde er von seinen Kommilitonen der »Der stumme Ochse von Aquino« genannt. Der Legende nach soll sein Lehrer Albertus mit Blick auf seine besonderen Fähigkeiten, sich meisterhaft auszudrücken, folgenden Ausspruch geprägt haben:
»Sie nennen dich zwar einen stummen Ochsen, aber du wirst noch ein solches Gebrüll von dir geben, dass es in der ganzen Welt ertönt.«
Albertus Magnus über Thomas von Aquin
Beeindruckt von dieser Geschichte haben die Kölner den stummen Ochsen in Form der Wetterfahne auf das Maternushaus gesetzt. Eine weitere Spur des Gelehrten findet sich in der Handschriftenabteilung der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek Köln, die ebenfalls zum Komplex des Maternushauses gehört. Erst vor wenigen Jahren wurde hier eine mittelalterliche Handschrift entdeckt, die Thomas von Aquin zugeschrieben wird.
– GE