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»Das Schloß des Kölner Nordens«

Heinrich Böll und das Oberlandesgericht Köln

Oberlandesgericht Köln, um 1911, historische Ansichtskarte

Das Oberlandesgericht (OLG) ging aus dem »Rheinischen Appellationsgerichtshof zu Cöln« hervor, den der preußische König Friedrich Wilhelm III. durch Kabinettsorder vom 21. Juni 1819 gründete. 1911 zog das OLG Köln vom Appellhofplatz in das Justizgebäude am Reichenspergerplatz um, das nach Plänen des Geheimen Oberbaurats Paul Thoemer (1851-1918) in neubarockem Stil erbaut worden war. Heinrich Böll, der einige Jahre in der Hülchrather Straße, also in unmittelbarer Nähe des OLG wohnte, nannte den Bau »das Schloß«. Auch aus anderen Gründen war ihm das Gebäude am Reichensperger Platz sehr vertraut, da er in den 1970er Jahren in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt war. Angefangen von Schadensersatzklagen gegen den WDR im Zusammenhang mit dem Fernsehfilm Fedor M. Dostojewski, der am 10. Oktober 1972 mit einem Vergleich vor dem Oberlandesgericht Köln (OLG) endete, über eine Unterlassungsklage gegenüber dem ›ZDF-Magazin‹ Moderator Gerhard Löwenthal bis hin zu dem mit großer medialer Begleitung stattgefundenen Prozess gegen den Journalisten Matthias Walden und den ›Sender Freies Berlin‹ (SFB). Mehr darüber im nachfolgenden Beitrag.